«TANGLE» Divoc

Das war ein Wendepunkt. Ich wusste, dass ich weitergehen wollte. Ich hatte noch viel zu lernen, und es gab nur eine Möglichkeit, dies zu tun. Mich selbst als Zentangle-Lehrer in Präsenzkursen zu erproben.

Ich las das empfohlene Buch und begann mit Kursen, die ich meinen Freunden gab. Dann habe ich mich mit Personen ausprobiert, die an mir als erster CZT in Asturien interessiert waren.

So entdeckte ich, dass es mir großen Spaß machte, die Zentangle-Philosophie an andere Menschen weiterzugeben, und dass sie es zu schätzen wussten, was ich ihnen beibrachte. Somit beschloss ich, ernsthaft mit dem Unterrichten zu beginnen. Ich meldete mich als Freiberufler an und begann mit nur 2 Schülern, die alle zwei Wochen zum Unterricht kamen. Manche werden sagen, dass das verrückt klingt. Ich hingegen war der Meinung, dass dies der richtige Weg ist, um die Sache ernst zu nehmen.

Ich wollte für eine Tätigkeit eine Entgeltung verlangen, weil ich der Meinung bin, dass meine Leistung einen Wert hat, und wenn ich Geld verdiene muss es auf legale Weise sein. Es gibt keine andere Option.

Es ist ebenso traurig zu sehen, dass nicht zertifizierte Personen die Marke Zentangle® ohne die geringsten Skrupel für ihren eigenen Profit nutzen, wie es zu sehen ist, dass zertifizierte Lehrer Unterricht geben, ohne ihr Einkommen zu deklarieren.

Vielleicht macht es mir meine Schweizer Erziehung unmöglich, nicht das Richtige zu tun.

Sobald ich in Bewegung war, wusste ich, welchen Weg ich einschlagen wollte. Nach und nach, von Workshop zu Workshop, entwickelte ich einen Stil und eine Art, die Zentangle®-Philosophie zu interpretieren.

Mit jedem Kurs habe ich mehr und mehr gemerkt, wie sehr es mir gefällt zu helfen, negative Emotionen durch unser Zeichnen zu bearbeiten. Zu erklären dass das Design zwar
einen Wert hat, schön ist, aber in Wirklichkeit völlig zweitrangig ist. Zentangle® wurde nicht geschaffen, um schöne Zeichnungen zu machen, sondern um zu meditieren und inneren Frieden zu finden. Die Schönheit der Zeichnung sollte der Anreiz sein, der die Person anzieht, das Zeichnen von Linien zu versuchen. Aber als CZT, als zertifizierter Lehrer der Zentangle®-Methode, ist es nicht nur meine Aufgabe, Kacheln zu entwerfen. Sondern den Kursteilnehmern zu helfen, sich ihrer persönlichen Erfahrungen während des Prozesses bewusst zu werden und daraus zu lernen.  Die Kachel ist die Erinnerung an eines gelebten Moments. Es ist nicht die Schönheit, das spektakuläre Design, das die Zentangle-Philosophie ausmacht. Es ist das persönliche Wachstum, das uns die Praxis des Zentangle® bringt.

Es ist leicht, durcheinander zu kommen. Ich selbst habe mich bei der Gestaltung meiner 2020er Kacheln oft verrannt. Divocs, Duschvorhänge, Landschaften mit kleinen Figuren, Tassen mit Donuts, sogar Wassertropfen mit den Linien eines Tangles, das unter dem Tropfen verzerrt ist. Figurative Kacheln, sowohl die einen als auch die anderen. Ein paar Schritte über die 5 ZentangleBasic Strokes hinweg. Spektakuläre Tiles, die mich aber dazu gebracht haben, innezuhalten und zu schauen, was für mich das Wesentliche beim Zentangle ist, wo ich die Grenze setzen will und wo ich sie bereits überschritten habe.

Als ich mich auf den Weg machte, um zu unterrichten, dachte ich darüber nach, wie eine meiner Klassen aussehen sollte. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich vorsichtig sein muss. Ich hatte schon seit vielen Jahren ZIA (Zentangle Inspired Art) gesehen, ohne zu wissen, was das ist, und es hat meine Aufmerksamkeit nicht geweckt. Was mich verliebte war die Zentangle-Philosophie und der Nutzen, den sie uns bringt. Ich meine damit, als Lehrer identifiziere ich mich mit Zentangle, nicht mit ZentangleArt, und das ist leicht zu verwechseln.

So wie Inapod ein Tangle ist und Divoc, das aus Inapod entstanden ist, eben nicht. Beide können auf einer Kachel gezeichnet werden. Das eine funktioniert für alle gleich gut, das andere wird bei einigen zu Frustration führen, wenn es im Fall von Divoc nicht lustig hübsch oder im Fall von Zentangle Art nicht spektakulär wird.

Unter dieser Prämisse begann ich, Kurse zu geben, zunächst Präsenzkurse. Ich hatte das Gefühl, dass ich mich dort entwickeln musste. Dann begann ich mit Online-Kursen, aber mit der gleichen Idee, ein Produkt anzubieten, das der Philosophie der 5 Basic Strokes entspricht. Und sicherstellen, dass meine Kurse sowohl dem erfahrenen Zentangler als auch demjenigen gerecht werden, der zum ersten Mal wieder zeichnet, seit er in seiner Kindheit damit aufgehört hat.

Es ist erst 2 Jahre her, dass ich mein Zertifikat erhalten habe, und fast anderthalb Jahre, seit ich als Lehrer tätig bin. Ich habe mit 2 Schülern alle zwei Wochen angefangen und bis Heute habe ich nicht nur Kurse für Kinder, Jugendliche, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind, Menschen mit intellektueller Funktionsvielfalt gegeben, sondern auch Workshops in Asturien und speziell in Gijón.
Ich habe das Glück, dass ich zwei wunderbare Online-Gruppen auf Spanisch und Deutsch und zwei spannende Präsenz-Gruppen in Gijón habe.